Wie gehen Sie vor, um den Erfolg Ihrer Maßnahme zu bewerten?
Seit dem Start der Initiative im Jahr 2009: Über 138.000 Schüler:innen, deren Eltern und Lehrkräfte konnten bereits durch die Präventionsmaßnahme erreicht werden. Hiervon nahmen über 49.200 (zumeist) 3.-Klässler:innen als Modellkinder direkt an einer CoPilotenTrainings-Einheit teil. Im Schnitt bewerben sich mehr als 360 Volksschulen pro Jahr. Die Bewerbung ist nur innerhalb einer bestimmten Frist und ausschließlich online möglich. Budgetbedingt muss aus der Vielzahl der Bewerbungen eine Auswahl getroffen werden. Von September bis März eines Schuljahres finden die CoPilotenTrainings-Einheiten statt. Mit Wissen zu mehr Sicherheit Zu Beginn des AUVA-CoPilotenTrainings wird den Kindern die Frage gestellt: Wie würdest du gerne im Auto sitzen und mitfahren? Im Sitzkissen mit Rückenlehne, Sitzkissen ohne Rückenlehne oder komplett ohne Kindersitz? Die Hälfte aller Kinder entschieden sich für gefährlichste Variante: "Ohne Kindersitz". Hier fehlt es am nötigen Gefahrenbewusstsein! Nach dem Besuch des CoPilotenTrainings änderte sich die Einstellung der Kinder signifikant. 80 % der zuvor zum gleichen Thema befragten CoPiloten:CoPilotinnen waren sich nun sicher: Wenn mitfahren, dann am liebsten im Kindersitz mit Rückenlehne. Nach der Lehreinheit wissen die Kinder nicht nur, dass es wichtig ist, sich anzuschnallen, sondern auch wie dies richtig funktioniert. Im Idealfall bestehen sie danach auch darauf. Denn nun wissen Sie auch, wer dafür verantwortlich ist: Ihre Eltern. Im Zuge des Monitorings werden auch andere Fragestellungen/Daten erfasst: - Wie kommt ihr meistens in die Schule? (Fahrrad, Auto, Öffis, zu Fuß) - Wie oft schnallt sich eure Mama/euer Papa an? - Wie oft seid ihr im Auto angeschnallt? Hier geben 28 % der Kinder an, dass sie nicht immer angeschnallt mitfahren würden!! Kindermund tut Wahrheit kund: Beim Bewegungsspiel "1, 2 oder 3" gaben 35,3 % der vom Monitoring 2019/20 erfassten Kinder an, dass ihr Vater sich nicht immer anschnallen würde. 8,6 % der Väter würden sich laut ihrer Kinder nie anschnallen. Bei der Aufgabe, die Anschnallmoral der Mütter zu bewerten, entschieden sich 25,6 % der CoPiloten-Kinder für das Feld "Mama schnallt sich nicht immer an". 3,7 % der Mütter würden sich ihren Kindern zufolge nie anschnallen. Gerade was die Sicherung im Auto betrifft, sind Eltern die wichtigsten Vorbilder ihrer Kinder. Auch die zahlreichen Feedbacks seitens der Schulen, Eltern und Kinder zeigen, dass das Programm Wirkung zeigt: - Verkehrserziehung, wie sie besser nicht sein könnte. - Ich werde sofort den Kindersitz mit Rückenlehne aktivieren! - Durch das AUVA-CoPilotenTraining wurden viele Unklarheiten beseitigt. Wir sind alle begeistert! Die Kinder zwei Stunden lang so sehr in den Bann zu ziehen ist wirklich eine Kunst! - Das werde ich meinen Eltern erzählen und genau darauf achten, ob Mama/Papa auch alles genauso macht! - Selten habe ich eine derart gut durchdachte Veranstaltung erlebt, kindgerecht, ansprechend, abwechslungsreich und lehrreich. Auch die Festigung der Infos durch den Film am Schluss war gegeben. Der junge Mann, der das Training durchführte, war sehr präsent, humorvoll, konnte aber durchaus auch Grenzen setzen. Die Kinder waren bei der Sache, begeistert und konnten wichtige Infos mitnehmen, sogar die LehrerInnen lernten Neues. Herzlichen Dank für diesen Vormittag! - Die Kinder erleben, erfahren und wissen schließlich auch, warum es sinnvoll und (über)lebenswichtig ist, sich anzuschnallen! Die Erwachsenen sollten es den Kindern nachmachen! Kinder sind oft bessere Vorbilder als Erwachsene! - Eine hervorragende Veranstaltung, vieles ist mir erst jetzt bewusst geworden. Ich werde die Sicherung im Fahrzeug in Zukunft anders gestalten. - Die Inhalte wurden spielerisch und mit viel Interaktivität erarbeitet. Auch die Eltern waren mit Freude dabei und meinten, dass es dieses Programm auch für Eltern mit Kindern im Kindergartenalter geben sollte.
Please briefly explain why your initiative is a good example of improving road safety.
Warum muss man sich im Auto überhaupt anschnallen? Wer ist dafür verantwortlich, dass Kinder immer richtig gesichert mitfahren? Vielen Eltern ist nicht bewusst, warum und wovor sie ihr Kind bei der Autofahrt schützen müssen und wie passive Schutzsysteme funktionieren und anzuwenden sind. Hier setzt das Programm des AUVA-CoPilotenTrainings an. Es wurde speziell für Volksschulkinder der 3. Schulstufe entwickelt und versteht sich als indirektes Coaching für alle Eltern an der Schule. Anhand eines kleinen Mitmachtheaters werden Unfälle simuliert, tägliche Situationen nachempfunden und das richtige Angurten geübt.
Das bundesweit einheitliche Programm ist bei den Schulen sehr beliebt. Das AUVA-CoPilotenTraining eignet sich auch sehr gut als Schulprojekt: Mobilitätsbildung und Verkehrserziehung ist in der Primarstufe fix im Lehrplan verankert.
Das Projekt lässt sich auch für andere Länder adaptieren.
Wie werden Sie Ihre Ergebnisse verbreiten?
Alles Wissenswerte zum Projekt finden die Schulen (aber auch alle anderen Interessierten) auf der Projekt-Website www.copilotentraining.info. Auf Facebook posten wir zudem die neuesen Updates wie bspw. den Bewerbungsstart. Auch in Infofoldern der AUVA, auf deren Website und in der AUVA-Zeitung "Alle!Achtung" www.alle-achtung.at wird über das Projekt informiert. Alle Eltern aller Schüler:innen der teilnehmenden Schulen werden im Vorfeld über die Veranstaltung informiert und erhalten eine Einladung. Um den Wirkungskreis zu erweitern, wird die Schule gebeten, auch Großeltern, Eltern von Kindergartenkindern und Interessierten anderer Schulen, die Teilnahme am AUVA-CoPilotenTraining zu ermöglichen. Sicherheitsbotschaft und Engagement der Schule können mittels der zur Verfügung gestellten Pressemitteilung öffentlichkeitswirksam verbreitet werden. Alle Kinder der Schule erhalten eine Bordkarte auf der die wesentlichen Punkte der Kindersicherung im Auto vermerkt und leicht nachzulesen sind. Zum Programmausklang wird der Kurzfilm "Wir sind keine Dummies" gezeigt. Jede CPT-Gruppe bekommt eine Kopie der DVD ausgehändigt, damit die Inhalte videogestützt in alle Klassen und bei Interesse auch in die Familien getragen werden können. Die durchführende Agentur CAP-Kindersicherheit GmbH veröffentlicht auch regelmäßige Presseaussendungen wie bspw.: https://www.pressetext.com/news/20220303014 Und auch Politiker:innen der unterstützenden Länderpartner kommen gerne zu Presseterminen an Schulen vorbei.